Skip to content

Delkredere - alles was Sie wissen müssen

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Delkredere.

  • Was ist ein Delkredere?
  • Was ist Delkredererisiko?
  • Welche Delkredereversicherungen gibt es?

Finden Sie die passende Inkasso-Lösung.

Was trifft am besten auf Sie zu?

Haben Sie eine Einzelforderung oder wiederkehrende Forderungen?

Wie hoch ist die Forderung?

Hat Ihr Schuldner Einwände gegen die Forderung? (z.B. weil die erbrachte Leistung nicht stimmt)

Wurde die Forderung bereits tituliert?

Gegen wen richteten sich Ihre Forderungen?

Wo ist der Schuldner ansässig?

Wie viele Inkasso-Forderungen fallen bei Ihnen typischerweise pro Jahr an?

Wie hoch ist das typische Volumen pro Forderung?

Kommen Sie auf Empfehlung zu uns?

Zusammenfassung Delkredere

Oftmals werden Rechnungen nicht pünktlich oder sogar gar nicht bezahlt, was zu Forderungsausfällen führen kann.

  • Die Übernahme des Risikos von Forderungsausfällen wird Delkredere genannt
  • Der Delkrederegeber übernimmt gegenüber dem Gläubiger die Haftung im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners
  • Das Delkredererisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Kunde eine Rechnung nicht begleicht und der Delkrederegeber die Folgen eines Forderungsausfalls tragen muss
  • Das Delkredererisiko kann durch Überprüfung der Bonität der Schuldner, sowie Optimierung des Forderungsmanagements verringert werden
  • Delkredereversicherungen bieten dem Versicherungsnehmer Schutz vor Forderungsausfall
Inhaltsübersicht

Was ist ein Delkredere?

Delkredere ist eine Art Garantie für die Liquidität bzw. Zahlungsfähigkeit eines Schuldners. Hierbei verpflichtet sich eine dritte Person – der Delkrederegeber – für den Schuldner zu haften, für den Fall, dass dieser nicht zahlt. Mithilfe dieser „Bürgschaft“ können sich Unternehmen durch Abgabe des Delkredererisikos gegen einen Forderungsausfall absichern.

Das lateinische Wort credere bedeutet Glauben oder Vertrauen schenken. Ein Delkrederegeber ist folglich des Glaubens, dass ein Debitor seiner Zahlungspflicht bei Fälligkeit nachkommt. Damit übernimmt der Delkrederegeber gegenüber dem Kreditor die Haftung für die pünktliche Zahlung der offenen Forderung.

Praktisch bedeutet Delkredere, dass Unternehmen Waren oder Dienstleistungen mit Zahlungszielen an Kunden verkaufen. Der Verkäufer (Kreditor/Gläubiger) kann das das Risiko des Zahlungsausfalls selbst übernehmen, oder an eine dritte Partei auslagern: den Delkrederegeber. Dies kann bspw. ein Handelsvertreter sein, der das Geschäft vermittelt hat oder eine Factoring-Gesellschaft, welche die Forderungen zu einem Abschlag abkauft. Die für das Risiko des Ausfalls zu zahlende Entlohnung nennt sich Delkredereprovision oder Delkrederegebühr.

Credere Definition

Was ist Delkredererisiko?

Das Delkredererisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Kunde die Rechnung nicht begleicht und der Delkrederegeber somit die Folgen eines Forderungsausfalls tragen muss. Sobald ein Unternehmen seinem Kunden ein Zahlungsziel einräumt, also nicht Vorkasse verlangt, entsteht ein Delkredererisiko. Da viele Unternehmen den Kauf auf Rechnung anbieten ist das Delkredererisiko ein normaler Bestandteil des Geschäftsalltags.

Der Begriff Delkredererisiko wird meist im Zusammenhang mit echtem Factoring genutzt, um die vom Factor zu tragende Gefahr des Forderungsausfalls zu beschreiben. Mit dem Abschluss eines Factoringvertrages übernimmt der Factor das Bonitätsrisiko gegenüber dem Forderungsschuldner. Beim Factor-Kunden verbleibt lediglich die Veritätshaftung, also die Garantie für die Rechtsbeständigkeit der Forderung.

Im internationalen Außenhandel und der Außenhandelsfinanzierung umfasst das Delkredererisiko unter anderem auch Länderrisiken, die teilweise durch eine Exportkreditversicherung abgedeckt werden können.

Wie kann das Delkredererisiko reduziert werden?

Das Risiko von Zahlungsausfällen und den damit verbundenen Implikationen ist höchst individuell für jedes Unternehmen zu bewerten. Grundsätzlich können Unternehmen die entstehenden Risiken auslagern. Dazu bieten sich Instrumente wie Factoring oder Warenkreditversicherungen an, die gegen Gebühren das Delkredererisiko übernehmen. Die meisten Unternehmen tragen das Delkredererisiko allerdings auch selbst, z.B. weil das Risiko der Zahlungsausfälle verschmerzbar ist, die Gebühren für Factoring/ Warenkreditversicherungen zu hoch wären, oder sich die Forderungen nicht versichern/ verkaufen lassen.

In der Folge haben wir 16 Maßnahmen für die Reduktion des Delkredererisikos im Rahmen des Forderungsmanagements aufgelistet, wenn Unternehmen dies selbst tragen wollen.

Kundensegmentierung

Unterscheiden Sie bei Ihren Kunden nach strategischer Bedeutung, Rentabilität, Firmensitz usw. Weisen Sie im Vertrag bereits auf Verzugszinsen, Mahngebühren und Gerichtsstand hin. Sie können auch bereits festlegen, welche Zahlungsmöglichkeiten (z.B. Lastschrift oder Rechnung) Sie welchen Kunden einräumen.

Zahlungsmethoden

Führen Sie Vorauskasse oder Anzahlungen für bestimmte Kundensegmente ein. Dies sollte konsequent eingehalten werden und die Lieferung sollte erst nach Zahlung erfolgen.

Zahlungszielverkürzung

Je nach Kundengruppe sollten Sie das Zahlungsziel anpassen.

Gewähren Sie je nach Kundensegment Skonti oder reglementieren Sie durch den Vertrieb Rabatte. Beteiligen Sie gegebenenfalls Ihren Vertrieb mit einer Provision.

Einforderung

Fordern Sie ungerechtfertigte (Skonto-) Abzüge zügig, und automatisiert von Ihrem Kunden ein.

Die weiteren 11 Punkte finden Sie hier: Tipps für das Forderungsmanagement
Unser Angebot für Sie – Wir bewerten die Effektivität Ihrer Debitorenbuchhaltung in einem unverbindlichen Beratungsgespräch.
Delkredere 29
Delkredere 30
Delkredere 31
Delkredere 32
Delkredere 33
Delkredere 33
Delkredere 35
Delkredere 36
Delkredere 37

Erfahren Sie auch mehr zu Inkasso, Inkassokosten, Forderungsmanagement, der Beantragung eines Mahnbescheids und zu Inkassounternehmen im Allgemeinen.

Delkredere 38

Delkredere im Rechnungswesen

Der Begriff Delkredere steht im Rechnungswesen für Wertberechtigungen für voraussichtliche Ausfälle bei Forderungen. Hierbei wird zwischen Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen unterschieden.

Einzelwertberichtigungen sind vorzunehmen bei zweifelhaften Forderungen mit einem speziellen Ausfallrisiko, wodurch der Zahlungseingang unsicher wird (z.B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Schuldner).

Pauschalwertberichtigungen werden am Jahresende genutzt, um ein allgemeines Ausfallrisiko ohne konkreten Anhaltspunkt auszugleichen. Hier wird von Erfahrungswerten (sog. Delkrederesätzen, sprich erwarteten Ausfallraten) aus der Vergangenheit ausgegangen. Dabei liegt der Delkrederesatz oft im niedrigen einstelligen Prozentbereich, z.B. 1,5%.

Der Delkrederesatz berechnet sich mit folgender Formel: Forderungsausfall pro Jahr / Jahresumsatz *100%

Delkrederesatz Berechnen

Rechenbeispiel:

Forderungsausfall: €65.000

Umsatz: € 5.000.000

Delkrederesatz = €65.000 /  €5.000.000 *100% = 1,3%

Zur Buchung von Wertberichtigungen wird das sogenannte Delkrederekonto verwendet. In der Bilanz handelt es sich hierbei um ein Bestandskonto. Dieses Wertberichtigungskonto der Debitoren wird im Rahmen der Debitorenbuchhaltung geführt und beinhaltet die mutmaßlichen Debitorenverluste.

Delkredere im Handelsrecht

Im Handelsrecht stellt Delkredere eine Art Garantievertrag dar und spielt vor allem bei Kommissionären und Handelsvertretern eine Rolle. Laut § 394 HGB haftet ein Kommissionär gegenüber einem Kommittenten im Falle eines Forderungsausfalls. Der Kommissionär kann dafür im Gegenzug eine Delkredereprovision verlangen (vgl. § 86b HGB für den Handelsvertreter).

Oft sind Unternehmer und ein Handelsvertreter unterschiedlicher Auffassung darüber, ob man einen Kunden mit schlechter Bonität weiter beliefern soll. Der Unternehmer lehnt dies ab, weil er das Risiko scheut, seinen Kaufpreisanspruch nicht durchsetzen zu können. Dann kann er die weitere Belieferung solcher Kunden davon abhängig machen, ob der Handelsvertreter dafür die Delkredere-Haftung übernimmt, d.h., dem Unternehmer für die Zahlung des Kunden einsteht.

Ist der Handelsvertreter zur Übernahme der Delkredere-Haftung bereit, weil Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Kunden hat, sind die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Zum Beispiel kann ein Kommissionär ein Delkredere auch mündlich abschließen, während ein Handelsvertreter den Delkredere-Vertrag ausschließlich schriftlich aufsetzen muss.

Delkredere beim Factoring

Beim Factoring versteht man unter Delkredere die Haftung des Factors für den Forderungsverlust durch Zahlungsunfähigkeit eines Kunden. Das heißt, dass Forderungen zu 100% vor Ausfällen geschützt sind, wenn ein Unternehmen seine Forderungen an einen Factor abtritt.

Factoring ist nichts anderes als der Verkauf von Forderungen. Hierbei verkauft der ursprüngliche Gläubiger (Kreditor) eine offene Forderung an den Factor. Bei dem Factor handelt es sich meistens um Finanzdienstleister, welche sich auf die Forderungsabtretung spezialisiert haben. Das heißt, dass der Factor das Risiko tragen muss, dass der Debitor womöglich nicht zahlt. Hierbei wird auch von einer Delkrederefunktion gesprochen, welche der Factor in diesem Fall übernimmt.

Der ausstehende Betrag wird nun vom Schuldner (Debitor) an den Factor gezahlt. Der Kreditor erhält somit direkt sein Geld und muss nicht darauf warten, bis der Schuldner zahlt.

Wichtig ist jedoch die Unterscheidung zwischen echtem und unechtem Factoring. Beim echten Factoring übernimmt der Dienstleister u.a. das Delkredererisiko. Beim unechten Factoring hingegen muss der Gläubiger selbst das Risiko des Forderungsverlustes tragen.

Welche Delkredereversicherungen gibt es?

Die Delkredereversicherungen bieten dem Versicherungsnehmer Schutz vor Forderungsausfall aufgrund Zahlungsunfähigkeit des Geschäftspartners. Zu den Delkredereversicherungen gehören beispielsweise die Forfaitierung, Warenkreditversicherung und Factoring.

  • Bei umfangreichen Exportgeschäften empfiehlt sich die Forfaitierung (auch Ausfuhrkreditversicherung und Investitionsgüterkreditversicherung) zur Absicherung von hohen Beträgen und längeren Laufzeiten.
  • Die Warenkreditversicherung ist relevant für Unternehmen, die Waren an Geschäftskunden auf Rechnung ausliefern oder Dienstleistungen auf Rechnung anbieten und ein Ausfallrisiko nicht selbst tragen können oder wollen.
  • Factoring wird meist genutzt, wenn die Liquidität eines Unternehmens erhöht werden soll.

Viele Unternehmen können ihre Forderungen allerdings nicht absichern lassen oder die dafür aufgerufenen Prämien erweisen sich als zu teuer. In diesen Fällen tragen Unternehmen das Risiko des Forderungsausfalls selbst. In solchen Fällen ist ein starker und erfahrener Inkassodienstleister ratsam, um überfällige Forderungen schnell und effektiv zu realisieren.

Disclaimer:

Bitte beachten Sie, dass die Inhalte dieser Seite dem unverbindlichen Informationszweck dienen und eine Rechtsberatung, die auf Ihre individuelle Situation eingeht, nicht ersetzen soll. Wir übernehmen keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des Inhalts.

Jetzt beraten lassen!

Sie möchten wissen, wie Sie sich am besten vor Forderungsausfall schützen? Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Instrumenten wie Inkasso, Factoring oder Warenkreditversicherungen.

Dominik Knoblich: Geschäftsführer Germania Inkasso-Dienst GmbH & Co. KG

Unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne und helfen Ihnen in einem kostenlosen Beratungsgespräch weiter.

Newsletter abonnieren & nichts verpassen