Viele Unternehmen arbeiten im außergerichtlichen Mahnverfahren mit Rechtsanwälten bevor sie zu Inkassounternehmen wechseln. Folgend wird dargestellt, was die Vor- und Nachteile beider Optionen sind.
1. Kosten:
Je nach Erfolg, Bearbeitungsart und Forderung unterscheiden sich die Kosten, die für Inkasso oder Rechtsanwälte entstehen.
Im Erfolgsfall
Inkasso: Im Erfolgsfall trägt der Schuldner die Kosten.
Rechtsanwalt: Im Erfolgsfall trägt der Schuldner die Kosten.
Bei nicht erfolgreicher außergerichtlicher Bearbeitung
Inkasso: Inkassofirmen haben meist innovativere Vergütungsmodelle. Häufig keine Zahlung durch den Gläubiger im Nicht-Erfolgsfall.
Rechtsanwalt: Rechtsanwälte rechnen in der Regel auch bei Nicht-Erfolg voll ab.
2. Erfolgsquoten:
Inkasso: Aufgrund der Spezialisierung und dem Einsatz von Außendienstmitarbeitern (wie bei Germania) sind die Kosten meist höher als bei Rechtsanwälten.
Rechtsanwalt: Wenige Anwälte sind auf die Forderungsbearbeitung spezialisiert und haben notwendiges Wissen oder eine entsprechende Infrastruktur.
3. Bearbeitungsstil:
Inkasso: Der Fokus der meisten Inkassounternehmen liegt darauf, eine außergerichtliche Lösungen zu finden. Eine Titulierung ist nur das äußerstes Mittel, um Kosten und Ärger für Gläubiger und Schuldner zu vermeiden.
Rechtsanwalt: Rechtsanwälte tendieren zu einer schnellen Titulierung von offenen Forderungen, da das gerichtliche Mahnverfahren ihr Fachgebiet ist.
Wenn die Forderungen bestritten sind, sollte direkt ein Anwalt eingeschaltet werden.
Wer jedoch regelmäßig mit nicht zahlenden Kunden zu tun hat, sollte sich an ein Inkassounternehmen wenden.
Hinweis: Die aufgezeigte Bewertung bezieht sich auf grundlegende Stereotypen. Diese können im Einzelfall abweichen.